Biathlon - ÖM Massenstart in Eisenerz

Ein etwas anderer Bericht über den Massenstart-Bewerb am vergangenen Samstag:

Julia Weiss (1.) und Anna Maria Schreder (3.)

Stefan Mair (2.) und Felix Leitner (3.)

Magdalena Fankhauser (3.)

Massenstart ist jener biathletische Bewerb, bei welchem viele zugleich wegrennen. Die zuerst Ankommenden nennt man Sieger.
Eisenerz ist ein Dorf am Fusse des Erzberges, der Massen von Menschen über Jahrzehnte das Ein- und somit ihr Auskommen gesichert hatte.
Aber der Reihe nach: - tack, teck, tick, tock, tuck - macht unaufhörlich der Scheibenwischer als wir frühmorgens in Stams starten.
Frrrr, Schneeregen, salznass, noch 450 Kilometer.
Anna Maria repetiert gleich ihrem Gewehr, ob sie alles mit hat, was andere vergessen haben: Waffenpass, Handschuhe, ...
Seppi kuschelt - angeschnallt - mit seiner Braut und anderen Gepäckstücken auf der Rückbank.
Theresa summt leise die Klappscheibenmelodie – tack, teck, tick, tock, tuck – fünf Treffer; unaufhörlich wie der Scheibenwischer.
In Admont treffen wir auf die zweite Stamser Crew mit Steuermann Flocki und Frank dem Wachsgenie. Wienerschnitzel mit Salzkartoffeln und Schiwasser um €96,- für zwölf Leute neben der grössten Stiftsbibliothek Österreichs. Dann die letzte Etappe in die Eisenerzer Ramsau: Schneeketten montieren am toy, toy, toy, Toyota, raus aus dem Bus, rein in die Skibindung, aufmagaziniert, Gewehr geschultert, offizielles Training: - tack, teck, tick, tock, tuck - zwölfmal wird die Melodie wiederholt, das sind 60 Schuss.
Mannschaftsführersitzung, Besprechung, Abendessen: aus der Glotze spricht Lance Armstrong: „Dopen war so selbstverständlich wie Räder aufpumpen und Flaschen füllen.“ Schipräparation. Ein Fünfzehnstundentag geht zur Neige.
Der nächste folgt. Trockenanschläge am Gang - tack, teck, tick, tock, tuck - liegend wie stehend, terra wie piedi. Frühstück. Einschießen bei minus 13 Grad. Die Patronen zittern wie Espenlaub. Erster Massenstart um 10 Uhr, zweiter um 11 Uhr, dritter um 12 Uhr. Der 18-ständige Schießplatz wird in verschiedenen Grössen irgendwie umachtert. Dazwischen vier Schießeinlagen: terra, terra, piedi, piedi . Mit der Treffervorhersage ist´s wie mit den Wetterregeln, sie stimmen nicht immer: „Sonne im Rücken, bei tief fliegen die Mücken“ oder „Sonne von vorn, bei hoch steht das Korn“. Theresas Trefferlage ist aber links. Es macht nur – tck, tck, tck, tck, tck – somit 5 Handikaprunden beim 1. Mal liegend. Julie wird ihrem Namen gerecht: heute sieht sie öfter “weiss“ als in Ridnaun. Um 14 Uhr bei der Bescherung stehen für die Stamser BiathletInnen fünf Pokale am Gabentisch. Julie, Anna-Maria, Leni, Felix und Steve. Medaillen werden nachgereicht, versprochen. Immerhin die Österreichische Meisterschaft im Massenstart in Eisenerz.